Die vollen Reserven der Kassen führen zu einer leichten Senkung. Individuell kann aber mehr möglich sein. Kennen Sie Ihren Beitragssatz?
In der Bundesrepublik ist man von der Vollbeschäftigung noch ein wenig entfernt, aber feststeht: so wenige Menschen ohne Job gab es nicht mehr seit der Wiedervereinigung. Die hohe Anzahl an Beschäftigten führt zu vollen Reserven bei den Krankenkassen. Hermann Gröhe (CDU), Gesundheitsminister, legte deshalb den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für 2018 auf 1,0 Prozent fest. Aktuell liegt er noch bei 1,1 Prozent. Damit wird auch der Gesamtbeitrag der 54 Millionen Mitglieder der Kassen um 0,1 Prozent vom Bruttolohn sinken.
Auf Empfehlungen des Schätzerkreises im Gesundheitswesen, bestehend aus dem Gesundheitsministerium, dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung und dem Bundesversicherungsamt, handelte Gröhe und legte dementsprechend den neuen Satz fest.
Bereits Mitte dieses Jahres waren die Finanzreserven der Krankenkassen auf 17,5 Milliarden Euro gestiegen. Und damit war zu diesem Zeitpunkt bereits fast der Überschuss des gesamten Jahrs 2016 übertroffen worden. An zu merken ist dabei, dass es um die finanzielle Lage der rund 110 gesetzlichen Kassen sehr unterschiedlich steht. Daraus folgt, dass die Gesamtsätze auch sehr unterschiedlich ausfallen: zwischen 14,9 Prozent und 16,4 Prozent. Dabei liegt der durchschnittliche Satz (noch) bei 15,7 %.
Offensichtlich gibt es hier also eine weitaus größere Marge als lediglich 0,1 %, wie sie die Senkung jetzt herbeiführen wird. Daher sei den Kassenmitgliedern geraten, den eigenen Beitragssatz zu prüfen. Besonders wenn man noch über dem durchschnittlichen Satz liegt, lohnt sich der Wechsel zu einer anderen Krankenkasse. Für einen guten Überblick, welche Kasse welche Leistung bietet, wendet man sich am besten an seinen Haushaltsberater.